Ausstellung, Galerie Adlergasse Dresden
Freitag, 26.05.2023, 20:00 - 22:00 Uhr
Galerie Adlergasse im Kultur Forum, Wachsbleichstraße 4a, EG, 01067 Dresden

Das Klavierquintett op. 34 in f-Moll von Johannes Brahms gilt als Meilenstein der Klavierkammermusik. Entstanden ist es in einem jahrelangen Schaffensprozess mit Unterstützung von Brahms’ Freunden Clara Schumann und Joseph Joachim. Dieses Zusammenspiel ist bestens im Briefwechsel der drei AusnahmemusikerInnen festgehalten (gesprochen von Conny Wolter, Henrik Wöhler und Thomas Dehler) und wird den Kern des Abends und dieses innovativen Konzertformats bilden.

KINGKONKRET

Eine Ausstellung im Forum Gestaltung Magdeburg

Die Akademie der Künste Sachsen-Anhalt e.V. freut sich auf Ihren Besuch am Messestand der Leipziger Buchmesse. 

Eindrücke von der Eröffnung der Ausstellung Olaf Wegewitz // QUERWANDERUNG 51. Breitengrad

TUNGUSKA Theater AGGREGATE

Die eintretende Katastrophe machte sich zunächst durch abrupte Stille bemerkbar. Urplötzlich verstummte die Taiga, dann erschien eine blendend helle Feuersäule am Himmel, bis zu 500 Kilometer weit sichtbar und von ungeheurer Explosivkraft. Druckwellen und Flammen verwüsteten ein riesiges Gebiet, knickten Millionen von Bäumen wie Streichhölzer. Seismische Erschütterungen waren weltweit messbar, Staub trübte die Atmosphäre global. Und der Himmel über den Metropolen Europas wurde noch mehrere Nächte lang von gespenstischem Licht illuminiert. Das, was da im menschenleeren Sumpfgebiet Sibiriens vor 114 Jahren explodierte, hinterließ neben einer planierten Fläche von der Größe des Saarlandes vor allem auch viele Rätsel, Fragen und Widersprüche. Bis heute konnte die genaue Ursache nicht schlüssig geklärt werden.

Stille auch im abgedunkelten Theaterraum. Eben noch hatte ein minutenlanger Sprechchor die Bühne erfüllt. Sequenziell vorgetragener Text manifestierte sich in rhythmischen Passagen, kollektive Reflektionen über ein mythisch gewordenes Naturereignis entfaltend.
Doch dann ein dramaturgischer Nullpunkt: Kein Protagonist, kein Antagonist, kein Konflikt für eine Spielhandlung. Fünf Akteure stehen auf der Bühne, zücken ihre Instrumente und zeigen sich bereit ins unerforschte Offene zu gehen.
Indem das eingegangene künstlerische Risiko dieser experimentellen Theaterproduktion freigelegt wird, holen Regisseur Silvio Beck und das Ensemble ihr Publikum ab und begeben sich mit ihm auf Augenhöhe. Wir inszenieren hier keine Mystery-Doku und imitieren keinen apokalyptischen Blockbuster; wir erklären hier nicht die Welt, sondern sitzen fragend mit Euch im selben Boot, machen Theater auch übers Theatermachen. Brecht hätte vielleicht einen Vorhang hereingerollt, auf dem stehen könnte: Glotzt nicht so postfaktisch.

Es beginnt eine performative Reise, zunächst auf den Spuren der ersten sowjetischen Expedition zum Katastrophengebiet im Jahr 1927. Dann wird die hölzerne Expeditionshütte zum Schiff durch die Zeit, zum Klanginstrument, zur rotierenden Welt. Raumgreifend dynamisch und vielschichtig assoziativ geht es hinein ins Zentrum heutiger Debatten: Wo genau ist eigentlich der Punkt an dem berechtigte Hypothesen zu absurden Fiktionen mutieren, bei denen das Wort Narration nur noch von Narr abgeleitet scheint? Spürbar atmosphärisch verwandelt sich der Bühnenraum in eine Platonsche Höhle, an deren Wänden die undeutbaren Schatten flimmern. Müssen wir uns - in dieser Höhle gefangen und mit Schrödingers Katze auf dem Schoß am Ende mit dem Unbegreiflichen arrangieren? Und was hält es für uns bereit? Tarkowski oder Stanley Kubrick lassen schön grüßen.

Eine der Grundlagen für die neue Produktion des Theater AGGREGATE war der fiktive philosophische Disput "Tunguska oder Das Ende der Natur" von Michael Hampe. Weiterhin flossen Expeditionsberichte und Erzählungen von Augenzeugen der sibirischen Ureinwohner vom Volk der Evenken ein. Der Bühnentext entstand in einer gemeinsamen Schreibwerkstatt mit dem Schweizer Theaterautor Andreas Sauter und wurde zusammen mit den Darstellern szenisch weiterentwickelt. Auch in ein Klanglabor hatte sich Regisseur Silvio Beck im Vorfeld begeben, um dort mit dem Künstler Wieland Krause geeignete Sounds für das Stück zu erzeugen. Diese fügten sich nahtlos mit dem minimalistischen Bühnenbild zu einem organischen Ganzen. Das Ergebnis ist kurzweilig-frisches Werkstatttheater auf der Höhe der Zeit, aber gänzlich ohne Agit-Prop. Ein Tipp also für all diejenigen, die dem Adventsbetrieb zumindest stundenweise entkommen möchten.

Produktive spartenübergreifende Partnerschaften zwischen einzelnen Künstlern und Ensembles gehören zu den großen Stärken der freien professionellen Theaterszene. Diese besitzt mit dem WUK Theater Quartier in Halle eine lebendige Spielstätte. Erstmals übergab das WUK nun für die Dauer einer kleinen Spielzeit auch gleich das Programm ganz in die Hände eines Gastensembles. Neben TUNGUSKA werden im Dezember unter der Verantwortung von Theater AGGREGATE auch ein zeitgenössischer Hanns Eisler – Liederabend für E-Gitarre und Gesang sowie eine Soundperformance der Künstlergruppe 4+2 STEREO aufgeführt.

Jörg Wunderlich

(erschienen in der MItteldeutschen Zeitung vom 29.11. 2022 ) 

Wir trauern um unsere Freundin, Kollegin und Mitstreiterin Ute Lohse. 

Herbsttreffen Kannawurf V: Thema „Quelle“

vom 2. bis 4. September 2022

Herbsttreffen Kannawurf V: Thema „Quelle“

vom 2. bis 4. September 2022

 Am 15. Sept. 2022 wurde in der Photobastei Zürich die Ausstellung "participant observer - Leni Sinclair" der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt eröffnet.

Kristina Buketova, bildende Künstlerin und Tänzerin aus Estland, analysiert das Thema »Körper als eine unvollendete Ästhetik« anhand verschiedener medialer Ansätze in der Kunst: von Performance und Plastik bis hin zur Malerei und Zeichnung.

Unser Publikation "RESONANZEN_ Landschaft/Natur und Kunst im Kontext" ist im Mitteldeutschen Verlag erschienen.

Die Ausstellung "participant observer - Leni Sinclair" der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt ist im September in der Photobastei Zürich sehen, hier angekündigt von HOLLOW SKAI im Skai Report Vol. 17.

Am 14. u. 15 Mai 2022 fand in Kannawurf die öffentliche Präsentation der Ergebnisse des mehrjährigen Projekts RESONANZEN statt.

vom 08. 03. bis 06. 06. 2022
im KUNSTMUSEUM MAGDEBURG KLOSTER UNSER LIEBEN FRAUEN

Die Landschaft ermöglicht und prägt als geografischer Bezugsraum das Leben der in ihr lebenden Menschen. Umgekehrt ist sie als Bühne menschlicher Handlungen aber auch Produkt ihrer Einflüsse und Gestaltungen.

für John Cage

Lasse-Marc Riek ist Klangkünstler und Field Recording-Spezialist. Das heißt, er erforscht die Natur mittels seiner Mikrophone und Kopfhörer.

Marc Dettmann, Klara Meinhardt, Jana Mertens, Stefanie Pojar und Zohir Rekkab